Bücher,  Rezension

Pferde ohne Kitsch – Der Versuch einer Rezension

Heute möchte ich mich mal an einer „richtigen“ Rezension versuchen. Normalerweise mache ich ja eher Buchvorstellungen, erzähle ein bisschen was zum Inhalt, was mir gut gefallen hat und eventuell was nicht.
Ok. Let’s go!

Rot wie das Meer von Maggie Stiefvater

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Originalsprache: Englisch
Originaltitel: The Scorpio Races
Verlag: script5
Erschienen: November 2012
Einband: gebunden
Seitenzahl: 429
Preis: 18.95€
ISBN: 978-3-8390-0147-9

Klappentext
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce
heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und
Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer,
ziehen sie die Menschen in ihren Bann.
Wie viele junge Männer der
Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem
sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen
dafür mit ihrem Leben.
Das diesjährige Rennen aber wird sein wie
keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in
dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean
Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich
fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das
Ziel.
Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot …

Titel
Der deutsche Titel „Rot wie das Meer“ unterscheidet sich zwar vom englischen Originaltitel „The Scorpio Races“, aber ich finde beide sehr treffend. Wäre ich im Buchladen an der englischen Ausgabe vorbeigeschlendert, hätte ich sie mir vielleicht nicht genauer angeschaut, weil der Titel nur wenig Interesse weckt. Im Deutschen ist dagegen im Titel ein Widerspruch enthalten, denn normalerweise ist das Meer blau oder grünlich und nicht rot, was mich gleich neugierig gemacht hat. Zudem ist ja rot sowieso eine Farbe mit großer Bedeutung und kann sowohl für etwas Gutes als auch für etwas Schlechtes stehen. Der deutsche Titel ist deshalb meiner Meinung nach sogar besser als der englische.
1 von 1 Punkt

Layout / Gestaltung
Passend zum Titel ist das Buch von roten Wellen umrahmt, die wild durcheinanderschlagen. Das gefällt mir ziemlich gut, weil es die Wildheit der Capaill Uisce und das blutrote Meer vereint. Vielleicht hätte man auch noch ein Pferd oder einen Pferdekopf mit auf’s Cover packen können, aber das würde eventuell ein bisschen kitschig und kleine-Mädchen-Pferdegeschichte-mäßig wirken, je nach dem, wie man es macht, deshalb ist das so schon ganz in Ordnung. Unter dem Papier-Schutzumschlag verbirgt sich ein sehr schönes Hardcover aus Strukturpapier, das eine leichte Wellenoptik aufweist und noch einmal den Titelschriftzug trägt, was ja meist unter Schutzumschlägen nicht der Fall ist. Allein das ist es schon wert, sich das Buch ins Regal zu stellen ;)
3 von 3 Punkten

Personen
Die weibliche Hauptperson Puck war mir gleich sehr sympathisch, weil sie ihre Heimat, die Insel Thisby so liebt. Sean hat mir besonders deshalb so gut gefallen, weil er anfangs eher zurückgezogen und für sich lebt, sich dann aber immer mehr für Puck öffnet und seine Zurückhaltung langsam weicht. Insgesamt finde ich alle Personen im Buch sehr liebevoll und detailreich gestaltet und konnte mir von allen eine gute Vorstellung machen.
3 von 3 Punkten

Idee und Umsetzung
Um das zu beurteilen, sollte man auf jeden Fall das Nachwort der Autorin lesen, denn da erklärt sie, wie aus Legenden über Wasserpferde und grausamen Gestalten die Geschichte um Thisby entstanden ist. Generell gefällt mir die Idee bzw. Legende der Wasserpferde und sie ist es auf jeden Fall wert, eine solche Geschichte darum zu schreiben. Die Pferde sind auch sehr schön umgesetzt und wirken authentisch. Allerdings ist mir die Situation der Insel ein wenig suspekt. Dass dort nur wenige Menschen leben, ist aufgrund der Pferde und des Wetters logisch, auch, dass Fremde zur Zeit des Rennens zu Besuch kommen. Doch Puck und ihre Geschwister sind Waisen und bekommen eigentlich keine „staatliche“ Unterstützung, sondern müssen selbst arbeiten, um überleben zu können. Hier fehlt mir einfach ein Zeit- bzw. Politikbezug, der erklären würde, wie solche Dinge geregelt werden.
2 von 3 Punkten

Fazit
Eine durch ein „unverbrauchtes“ Thema sehr interessante Geschichte, die zum Nachdenken anregt und uns vielleicht ein bisschen hinter die Grenzen der Realität schauen lässt.

Insgesamt 9 von 10 Punkten und damit ein beinahe perfektes Buch!



Na, wie hab ich mich so angestellt? Lest Ihr lieber richtige Rezensionen oder eher Vorstellungen? Ich würde mich da zukünftig gerne nach Euch richten…

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