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„Das beste Buch der Welt“ ist… nicht das beste Buch der Welt | Rezension

KLAPPENTEXT

Titus Jensen ist Schriftsteller und Alkoholiker. Vergeblich wartet er darauf, dass man seine eigenen Romane ernst nimmt, und macht sich stattdessen mit Lesungen fremder Werke zum Clown. Beim Zechgelage mit dem gefeierten Dichter Eddie X kommt ihm jedoch eine glorreiche Idee: Warum nicht einfach mal alles in ein Buch packen, was das Zeug zum Bestseller hat – ein wenig Liebe, ein paar gute Rezepte, ein bisschen Selbstfindung, die sicherste Diätmethode und den ultraspannenden Krimi-Plot?
Sofort macht sich Titus ans Werk und entwickelt ungeahnte Produktivität, auch dank seiner bezaubernden Lektorin Astra, die das Beste aus ihm herauszukitzeln versteht. Mit ihrer Hilfe schafft er den Absprung vom Saufen, findet zurück zum Schreiben und entdeckt, was ihm wirklich wichtig ist. Schon naht der ersehnte Durchbruch auf der Buchmesse in Göteborg – da macht ihm auf den letzten Metern Eddie X einen Strich durch die Rechnung: Auch der scheinheilige Liebespoet hat an der Idee des weltbesten Buchs Feuer gefangen und will Titus um jeden Preis zuvorkommen …

Quelle: Dumont

MEINE MEINUNG

Leider muss ich euch enttäuschen. Ich wollte, dass dieses Buch gut ist. Ich wollte ihm eine Chance geben, obwohl mir schon die ersten 20 Seiten nicht sonderlich gefallen haben. Bis zum Schluss habe ich es gelesen und ja, wie das meistens so ist: Am Ende ist es dann doch ganz spannend und man kann es nicht mehr zur Seite legen, will unbedingt wissen, wie die Geschichte nun endet.
Aber alles davor?


Die Hauptrolle spielt ein Schriftsteller, Titus Jensen, den wir zu Beginn jedoch nicht in seiner Berufung kennenlernen. Er raucht viel, trinkt viel und führt überhaupt ein ziemlich heruntergekommenes Leben. Man kann sich kaum vorstellen, dass er tatsächlich in der Lage ist, einen halbwegs guten Roman zu verfassen.

Dann hat er die entzündende Buchidee, nämlich das beste Buch der Welt zu schreiben, stürzt sich Hals über Kopf in die Arbeit und plötzlich geht es wieder bergauf mit ihm. Vielleicht durchaus möglich, allerdings doch etwas unrealistisch in der Variante, wie es im Buch passiert. Dazu kommt eine vermeintliche Konkurrenz, die Titus zunehmend in pure Paranoia treibt. Während die Handlung anfangs eher vor sich hin tröpfelt, geht es gegen Ende wirklich heiß her. Das hätte besser verteilt sein müssen, einen echten Spannungsbogen kann man das kaum nennen.

Der auf dem Klappentext versprochene freche Witz blieb für mich leider aus, dabei bin ich sonst immer für Humor zu haben. Vieles wirkte für mich sehr gestellt, insbesondere erschienen mir jegliche Dialoge unrealistisch, so redet einfach keiner.

Der Schreibstil ist mir beim Lesen immer wieder aufgestoßen: Mal las es sich sehr flüssig, dann wieder gar nicht. Manches wirkte unausgereift und eher schnell niedergeschrieben, statt wirklich durchdacht. Ich dachte schon, es läge vielleicht an der Übersetzung, aber nein. Peter Stjernström hatte zwei Koautoren, die anonym bleiben wollten, schreibt er in der Danksagung. Das Zusammenspiel der Texte ist in meinen Augen nicht gelungen.

FAZIT

2 von 5 Lesebändchen

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir „Das beste Buch der Welt“ nicht gefallen hat. Weder sprüht es vor Humor, noch kommt es mit sonderlich sympathischen Charakteren daher und der Schreibstil ist nur schwerlich genießbar. Die grundlegende Handlungsidee ist zwar durchaus interessant, in dieser Form aber einfach schlecht umgesetzt. Von mir gibt es keine Leseempfehlung.

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