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{Gedankenzeilen} Geschichten flüstern

Tadaa. „Gedankenzeilen“ heißt die neue Kategorie, die künftig den Wochenrückblick ersetzen wird. Das werden kleine Texte sein, in denen es um Situationen und Gedanken geht, Dinge, die mich zurzeit bewegen oder die mir über den Weg laufen. Wenn möglich mit Bildern untermalt.
Anders als den Wochenrückblick soll es „Gedankenzeilen“ nicht jede Woche geben. Vielleicht alle zwei Wochen oder auch ganz und gar unregelmäßig. Das lasse ich einfach auf mich zukommen.
Ich möchte eigentlich auch gar nichts zu den einzelnen Texten sagen, sondern sie für sich sprechen lassen. Der Titel ist jeweils dem Posttitel zu entnehmen. Also vergesst diesen Abschnitt am besten schnell wieder, lest den Titel und dann den Text :)
Ich gehe langsam durch den dunklen Gang. In einiger Entfernung kann ich ein schwaches Leuchten ausmachen. Wo das wohl herkommt? Ich laufe etwas schneller, doch kurz bevor ich das Leuchten erreiche, werde ich wieder langsamer. Ich bin neugierig und ein wenig ängstlich. Aber davon lasse ich mich jetzt nicht aufhalten, schließlich bin ich schon so weit gekommen.
Ich lege die letzten Meter zurück, dann erkenne ich, dass das Leuchten aus einem offenen Türspalt kommt. Es ist warmes gelborangefarbenes Licht. Vorsichtig berühre ich den goldenen Knauf und öffne geräuschlos die Tür.
Ich habe es geschafft, ich bin da.

Bedächtig betrete ich den Raum, alles sieht genau so aus, wie ich es mir erträumt habe: Die eigentlichen Wände sind nicht mehr erkennbar, vom Boden bis zur Decke reichen dunkle Holzregale. Weitere Türen erlauben mir einen Blick in die anliegenden Räume, in denen es genauso aussieht. In einer Ecke schlängelt sich eine Wendeltreppe ins nächste Stockwerk. Auf kleinen Beistelltischen stehen unzählige Kerzen, die angenehmes Licht verbreiten, daneben befinden sich einladende Ohrensessel. Und überall sind Bücher. In den Regalen, auf den Tischchen, auf den Treppenstufen. Dicke alte Schmöker, manche auch etwas dünner, in wunderschön verzierten Ledereinbänden. Neuere Bücher, die aussehen, als hätte sie noch nie jemand berührt. Bücher in fremden Sprachen. Bücher, wohin das Auge reicht.

 

Ich kann nicht aufhören, meinen Blick über die Regale schweifen zu lassen. Leise trete ich näher, streiche mit den Fingerspitzen über die Buchrücken. Mir ist, als könnte ich die Geschichten flüstern hören, als würden sie mich zu ihnen rufen. Vorsichtig ziehe ich ein Buch aus dem Regal und mache es mir in einem der Sessel bequem.

 

  

Er hat die Wahrheit gesagt, die Bibliothek gibt es tatsächlich. Trotzdem kann ich es noch nicht recht glauben – Wenn nun doch alles nur ein Traum ist?

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