Bücher,  Rezension

{Versuch einer Rezension} No. 4: Ein Chat-Gespräch

Klappentext
LULU:
„Hi. Bist du zufällig Ben?“

Lulu sucht verzweifelt nach Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Ben sucht nach gar nichts, findet aber plötzlich eine Facebook-Nachricht von irgendeiner Lulu in seinem Posteingang. Die beiden haben sich nie gesehen und dennoch fühlen sie sich gleich beim ersten Kontakt, als hätten sie nur aufeinander gewartet. Von diesem Moment an chatten Lulu und Ben jeden Tag, erzählen sich Dinge, die sie niemandem anderen auf der Welt anvertrauen würden. Mehr und mehr erkennen sie, das nicht alles ist, wie es scheint. Aber plötzlich entsteht da so ein Gefühl, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.

Titel
Der Titel macht sofort neugierig! Was macht man im Pyjama um halb vier nachts? Normalerweise schlafen, doch nicht in Zeiten des modernen Internets! Heutzutage können nachts halb vier die seltsamsten Dinge geschehen, manchmal auch im Pyjama…

Layout / Gestaltung
Wenn das nicht mal ein ansprechend gestaltetes Buch ist! Die Kästchen auf dem Cover ähneln einer Computertastatur, die Schriftfarbe im Buch ist nicht schwarz, sondern blau und es gibt Chat-Icons für jede Person, in pink bzw. blau. Allein schon von der Aufmachung her verspricht dieses Buch so einiges!

Schreibweise
Die Schreibweise hat mir richtig gut gefallen! Das Buch ist komplett im Chat-Stil gehalten, es gibt also keine seitenlangen Textpassagen, sondern alles ist so kurz wie möglich verfasst. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder „Statusmeldungen“ mit Kommentaren verschiedener Personen. Man lernt so von jeder Person nur die „Internet-Seite“ kennen und erfährt nichts über Aussehen und Gedanken etc. was die Person nicht ins Netz stellt. Kompliment an die beiden Autoren, bei diesem Schreibstil so eine tolle Geschichte geschrieben zu haben!

Personen
Die Hauptpersonen sind Lulu und Ben. Lulu fand ich natürlich allein schon wegen ihres Namens toll :D Aber ebenso wie Ben ist sie mir total sympathisch gewesen. Obwohl man aufgrund der Schreibweise nicht weiß, was sie wirklich denken, wirken die Personen doch sehr real und ich konnte mir alle gut vorstellen.

Idee und Umsetzung
Die Idee der Geschichte ist natürlich genial und total aktuell: Zwei Leute lernen sich im Internet kennen und entwickeln Gefühle füreinander, obwohl sie sich doch eigentlich gar nicht kennen. Und immer bleibt die Frage, ob es die andere Person wirklich gibt, oder ob sie nur ein Fake ist. Die beiden Autoren haben das Thema auch sehr schön umgesetzt, wie ich finde. Besonders interessant ist natürlich, dass man fast noch weniger über die einzelnen Personen weiß, als die Personen übereinander, da man ja wirklich ausschließlich die Chats zu lesen bekommt. Dadurch ist auch das Ende völlig ungewiss, weil man die Protagonisten gar nicht gut genug einschätzen kann, um ein eventuelles Ende vorherzusagen.
Damit sich die Geschichte allerdings tatsächlich so zutragen könnte, wie
sie beschrieben wird, fehlt mir ein bisschen Tiefe bzw. einige
Chat-Gespräche. Ich würde Ben wahrscheinlich nicht so sehr vertrauen,
wie Lulu, wenn ich genau die Chats mit ihm geführt hätte, die das Buch
erzählt. Dennoch hat mir das Buch richtig gut gefallen, denn wenn man das einfach mal ausblendet, ist es eine wunderschöne Geschichte zum einfach mal Wegschmökern. Durch den Schreibstil liest es sich auch super und ich war ganz schnell fertig.

Fazit
Eine alltägliche Geschichte verpackt in zwei Buchdeckel und verschnürt mit einem roten Satinband, das einen beim Öffnen ans Buch fesselt und nicht mehr lockerlässt, bis man damit fertig ist!

5 von 5 Lesebändchen
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